Zinkdruckguss gibt in großen und kleinen Autos Vollgas

Regelmäßig fahren Luc Geebelen und seine Kollegen vom Porsche Racing Team Belgien auf ganz verschiedenen Rennstrecken um die Podestplätze FOTO: LUC GEEBELEN, WWW.PORSCHERACING.BE
VON SABINA GRUND, DÜSSELDORF
Transportmittel und Garant für individuelle Mobilität: Der Faszination „Auto“ können sich Groß und Klein einfach nicht entziehen. Und oft ist diese Beziehung eine sehr innige. Angefangen von den Vorlieben für Marke und Modell über die Wahl der Ausstattung bis zur Diskussion beispielsweise über Elektromobilität geraten bei automobilen Themen die Gemüter gern in Wallung.
Nicht umsonst haben sich beispielsweise die Redewendungen „des Deutschen liebstes Spielzeug“ oder „bester Freund auf vier Rädern“ etabliert. Bei manchen geht die Liebe aber noch viel weiter: Am Wochenende treiben sie ihren Sportwagen auf der Rennstrecke zu Höchstleistungen oder sammeln liebevoll Technikjuwelen im kleinen Format. Dass Zinkdruckguss an großen und kleinen Autos für Wertigkeit, Design, Haptik und Optik eine entscheidende Rolle spielt, ist vielen bewusst. Die im Inneren verborgenen Stärken von Bauteilen, die mit diesem Verfahren hergestellt werden, sind dagegen oft nicht so bekannt.
Fans begeistern sich häufig schon lange vor dem Führerscheinerwerb für schnelle Flitzer. Das trifft auch auf Didier Rollez zu. Wie für jeden kleinen Jungen waren Matchbox-Autos und die Carrera-Bahn seine liebsten Spielzeuge. Die Carrera- Bahn gibt es mittlerweile nicht mehr, seine Liebe für Modellautos ist dagegen geblieben. „Ich bin zwar auf keine bestimmte Epoche spezialisiert, aber in meinen Vitrinen finden sich deutlich mehr Oldtimer als die sogenannten Modern Classic Cars. Wichtig sind mir dabei vor allem die filigrane Ausgestaltung und dass die kleinen Autos gut und schwer in der Hand liegen“, so der begeisterte Sammler.
Zinkdruckguss hat sich im Modellautobereich seit den 1930er-Jahren etabliert und löste nach und nach die Spielzeugvarianten aus Blech ab: 1934 begann der Hersteller Dinky als erste Firma mit Modellautos im Maßstab 1:43, der bis dato nur für Modelleisenbahnen üblich war. 1948 startete Matchbox seine Erfolgsgeschichte auf dem Markt. In den 1970ern schließlich ging der Trend mehr und mehr zu größeren Modellautos als Sammlerobjekt – denn die Kunden, längst mehr Erwachsene als Kinder, wünschten sich eine originalgetreue Gestaltung in hochwertiger Optik und schwerer Ausführung. Anforderungen, die Zinkdruckguss bis heute spielend erfüllt. Auch wenn es um die Massenproduktion und damit um den Kostenfaktor der Vitrinenträume geht, ist das Verfahren quasi auf der Poleposition.
Dr.-Ing. Sabina Grund, Initiative Zink im Netzwerk der WVMetalle, Düsseldorf