Handlungsempfehlungen für die Branche

 

Bereits die Anwendung der Besten Verfügbaren Techniken (Pfad 1) führt bis zum Jahr 2045 zu einer Verringerung der Emissionen um rund 3 Mio. t CO2. Voraussetzung ist die konsequente Umsetzung der BVT, um eine kontinuierliche Verbesserung der Energie- und Materialeffizienz zu realisieren. 

Das Klimaziel der Treibhausgasneutralität kann ausschließlich durch die Elektrifizierung aller Thermoprozesse (Pfad 2) erreicht werden. Für die meisten Gießereien ist das ein gangbarer Weg, da bereits viele Prozesse mit Strom betrieben werden und technische Lösungen weitestgehend zur Verfügung stehen. Zugleich ist die Elektrifizierung aber auch der investitionsintensivste der vier betrachteten Transformationspfade. 

Besonders für Gießereien mit Heißwindkupolöfen (MG 1) stellt die Umstellung auf elektrische Schmelzanlagen eine erhebliche Herausforderung dar. Aus diesem Grund sind für die Modellgießereien des Typs MG 1 auch Übergangspfade (Pfad 3 und 4) betrachtet worden. Gegenüber der Nutzung von Biokoks (Pfad 3) ist der technologisch nicht ausgereifte thermische Einsatz von Wasserstoff (Pfad 4) allerdings mit so großen Unsicherheiten behaftet, dass er wenig realistisch erscheint. 

Insgesamt ist festzuhalten, dass auf die Branche auf ihrem Weg zur Treibhausgasneutralität erhebliche Investitionen zukommen. Zudem kann ein wesentlicher Faktor von den Unternehmen nicht beeinflusst werden: Die ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien zu wettbewerbsfähigen Kosten.