28.07.2025 │ Ersatzbaustoffe

BDG fordert Anpassung der Regelwerke – für mehr Kreislaufwirtschaft

Neun Verbände fordern die Bundesregierung in einem Positionspapier dazu auf, den Einsatz von Sekundärbaustoffen voll auszuschöpfen und die Ersatzbaustoffverordnung zeitnah zu überarbeiten. Der BDG war an der Ausarbeitung der Kernforderungen beteiligt.

Das Faktum gilt nicht nur für die im Bild gezeigte Hochofenschlacke. Auch für die gießereispezifischen mineralischen Abfälle führen die in der Ersatzbaustoff-Verordnung vorgeschriebenen, mehrstufigen Untersuchungsverfahren, die äußerst niedrigen Grenzwerte und Mindesteinbaumengen dazu, dass Gießereikupolofenschlacke (GKOS) und Gießereirestsand (GRS) letztlich oft nicht als Ersatzbaustoff verwendet werden können, sondern auf Deponien entsorgt werden müssen. Vor dem Hintergrund der Ressourcenschonung und immer knapper werdenden Deponiekapazitäten ein wenig nachhaltiges Vorgehen. Der BDG hat dies deshalb schon vor Inkrafttreten der Ersatzbaustoff-Verordnung mehrfach kritisiert. Er unterstützt daher zusammen mit anderen Verbänden die Kernforderungen des Instituts für Baustoff-Forschung – FEhS hinsichtlich der Anpassung des Regelwerks ausdrücklich.

In einem Positionspapier fordert das FEhS die Bundesregierung auf, das Potenzial von Ersatzbaustoffen voll auszuschöpfen, um durch eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft Klima und Ressourcen zu schützen. Auf diese Weise wird der Einsatz von Primärrohstoffen, auf den beim Ausbau der CCUS-,Wasserstoff- und Verkehrsinfrastruktur, beim Bau von Windrädern, Solarparks und Wohnungen nicht gänzlich verzichtet werden kann, auf das Notwendigste beschränkt. Die Kernforderungen lauten im Einzelnen:

  • Zeitnahe Novellierung der Ersatzbaustoff-Verordnung
  • Produktanerkennung für Sekundärbaustoffe
  • Ausschreibungen im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG)
  • Einsatz von Sekundärbaustoffen in Zement und Beton

Zu den Unterzeichnern gehören

  • der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE)
  • der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse)
  • die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB)
  • die Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW)
  • die Gütegemeinschaft Metallhüttenschlacken (GGMHS)
  • die Interessensgemeinschaft der Aufbereiter und Verwerter von Müllverbrennungsschlacken (IGAM)

  • die Interessensgemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland (ITAD)

  • das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung

Ausführliche Erläuterungen zu den vier Kernforderungen sind dem Positionspapier zu entnehmen. Herunterzuladen unter dem nachfolgenden Link.